Ausbildungsstipendium für Mediatorin aus Oschatz
Die Begum überreicht Anja Terpitz den Preis bei Feierstunde in Berlin

 
Oschatz/Berlin. „Mediation als Methode für kommunale Fusionsverhandlungen“, so lautet der zukunftsweisende Titel des Projektes von Anja Terpitz aus Oschatz – mit dem sie sich am Samstag das Stipendium sicherte, das vom Contarini Institut für Mediation der FernUniversität in Hagen gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Mediation ausgelobt worden war.
Hintergrund des Projektes ist die kommunale Neustrukturierung in Sachsen, die bis zum Jahr 2013 abgeschlossen sein soll. In der Region „Sächsisches Zweistromland“ haben sich mehrere Kommunen zusammengeschlossen, die ihrerseits eine Genossenschaft „Sächsisches Zweistromland“ ins Leben gerufen haben. Diese soll den Zusammenschluss der beteiligten Kommunen ermöglichen, um so eine zeitgemäße und funktionsfähige Regionalstruktur zu gewährleisten. Die Fusionen sollen als Mediationsverfahren durchgeführt werden, um drohenden „Dauerstreit“ von vornherein auszuschließen. Mit dem Projekt wird allen Beteiligten eine Plattform geschaffen, die es erlaubt, Unstimmigkeiten an einem Tisch zu klären. Dies schaffe, so die Jury, „ein Klima der Einigungsbereitschaft, in dem die Gemeinden selbstverantwortlich und ohne rechtlichen Zwang das Projekt der regionalen Neustrukturierung verwirklichen können.“  
 
Überreicht wurde der Preis im Ballsaal des „Hotel de Rome“ von Ihrer Hoheit Dr. Inaara Begum Aga Khan, die als promovierte Juristin in der hochkarätig besetzten Jury saß. Das Stipendium, das die Kosten (4.900,– Euro) für das zweisemestrige weiterbildende Studium der Mediation umfasst, soll dazu beitragen, Mediation und die Qualität professioneller Mediationsverfahren noch weiter ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Bei der Mediation handelt es sich um ein Verfahren zur Konfliktbewältigung, bei dem die Streitenden gemeinsam, unterstützt durch den neutralen Mediator, eine zukunftsweisende Lösung finden.

Prof. Dr. Katharina Gräfin von Schlieffen, Direktorin des Contarini Instituts, hob in ihrer Rede die Bedeutung der Mediation hervor. Mediation als Mittel einvernehmlicher Konfliktlösung findet Anwendung in nahezu allen Lebensbereichen, in Familien, in Schulen, im Betrieb, zwischen Privatleuten und Behörden und sogar innerhalb von Behörden.

Knapp 120 geladene Gäste nahmen an der Feierstunde teil, darunter die Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue, NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter und der niedersächsische Staatssekretär des Justizministeriums, Dr. Jürgen Oehlerking.

Mit Förderpreisen ausgezeichnet wurden außerdem Sascha Bade (Sundern/Sauerland) für das Projekt: „Aufsuchende Mediation“ sowie Melanie Meier (Bielefeld) für ihr Thema „Mediation macht Schule“.

Info: Contarini-Institut für Mediation der FernUniversität in Hagen, Frau Andrea Heups, Universitätsstraße 21, 58084 Hagen, Tel.: 02331-987-4305, Fax: 02331-987-395, e-mail: contarini@fernuni-hagen.de, www.fernuni-hagen.de/OERV/institute/webseite/index.html, „Sächsisches Zweistromland“: www.zweistromland.org.

Trackback

no comment untill now

Add your comment now

You must be logged in to post a comment.