Daher werden auch am Computer immer mehr Informationen über digitale Bilder und visuelle Simulationen verarbeitet. Dies zeigt sich in der Medizin, der Automobilindustrie, der Multimediatechnik oder auch der industriellen Qualitätskontrolle. Um digitale Bilder zu erstellen und zu analysieren ist jedoch ein breites Fachwissen erforderlich. Die Universität des Saarlandes hat dafür jetzt den interdisziplinären Masterstudiengang „Visual Computing“ aufgelegt, für den sich Studierende mit Bachelor-Abschluss in der Informatik, Mathematik, Physik, Elektrotechnik und anderen verwandten Fächern bewerben können.
Den Teilnehmern des neuen Studiengangs wird zuerst vermittelt, wie Bilder erzeugt werden, zum Beispiel in der Digitalkamera oder dem Ultraschallscanner. Darüber hinaus lernen sie, wie man Bilder aufbereitet und analysiert, etwa indem man medizinische Aufnahmen so filtert, dass Tumore besser zu erkennen sind. Außerdem geht es darum, wie man Bilder und Animationen künstlich erzeugen kann, so dass sie die Wirklichkeit möglichst genau widerspiegeln. Das englischsprachige Masterstudium startet im Wintersemester 2006/2007 und ist auf vier Semester angelegt. Bewerbungen sind bis 15. September 2006 möglich. An dem neuen Studiengang ist die Informatik, Mathematik und Mechatronik der Universität des Saarlandes beteiligt, außerdem die Medizintechnik des Fraunhofer Instituts für Biomedizinische Technik in St. Ingbert sowie das Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik.
gefragt: In der Medizintechnik werden Verfahren erforscht, wie Ultraschall-Bilder und Kernspintomographie–Aufnahmen in hoher Qualität rekonstruiert werden können. In der Automobilindustrie werden Fahrerassistenzsysteme entwickelt, die zum Beispiel warnen, wenn ein Kind vor das Auto rennt. Für die Robotik sind digitale Bewegungsanalysen notwendig, um bessere Steuerungssysteme zu entwerfen. Die Hersteller von Multimediasystemen erforschen Methoden, mit denen Videodaten so komprimiert werden, dass keine wesentlichen Bildinformationen verloren gehen.
Zahlreiche Bildverarbeitungsunternehmen entwickeln schnelle Verfahren zur industriellen Qualitätskontrolle. Außerdem sind Experten in der
Spiele- und Filmindustrie sowie dem Mediendesign gefragt, die auch die theoretischen Grundlagen der digitalen Bildverarbeitung und der Computergraphik beherrschen.
Die am Master-Studiengang beteiligten Saarbrücker Professoren haben sich einen internationalen Ruf erarbeitet. Dies zeigt sich unter anderem an den hohen wissenschaftlichen Auszeichnungen: Prof. Hans-Peter Seidel, Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik, erhielt im Jahr 2003 für seine Forschungsarbeiten den Leibniz-Preis. Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik der Universität des Saarlandes, hat das Echtzeit-Ray-Tracing-Verfahren, eine interaktive Visualisierungstechnik, bis zur Marktreife gebracht und wurde dafür mit seinem Team unter anderem mit dem europäischen IST-Preis 2005 ausgezeichnet. Joachim Weickert, Professor für Mathematische Bildverarbeitung an der Universität, erhielt mit seiner Gruppe im Jahr 2004 den Longuet-Higgins-Award, die höchste europäische Auszeichnung im Computer-Vision-Bereich, für das weltweit genaueste Verfahren zur Bewegungsanalyse. Prof. Dr. Günter Rolf Fuhr, Direktor des Fraunhofer Instituts für Biomedizinische Technik, bekam außerdem im Jahr 2002 den Philip-Morris-Preis.
Informationen zum Masterstudium „Visual Computing“ unter:
http://www.mia.uni-saarland.de/viscomp.html
Pressefotos zum Studiengang unter: www.informatik-saarland.de
Fragen beantworten Ihnen:
Friederike Meyer zu Tittingdorf (Pressekontakt) Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes Tel. 0681/302-58099
Email: presse@cs.uni-sb.de
Prof. Dr. Joachim Weickert
Lehrstuhl für Mathematische Bildverarbeitung der Universität des Saarlandes Tel. 0681/302-57340
Email: weickert@mia.uni-saarland.de
www: http://www.mia.uni-saarland.de
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